Heizsysteme für Wohnmobile – diese Möglichkeiten gibt es

Heizsysteme für Wohnmobile
Heizsysteme für Wohnmobile

Wenn der Winter vor der Tür steht und die Temperaturen sinken, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass Sie Ihr Wohnmobil in den Winterschlaf schicken müssen. Alles, was Sie brauchen, ist eine leistungsstarke Heizung, die Ihr rollendes Zuhause schön warm macht – und schon sind Eis und Schnee vergessen! Wir haben in diesem Ratgeber eine Übersicht der gängigsten Heizsysteme für Wohnmobile zusammengestellt, inklusive Vor- und Nachteilen.

Gasheizung: Die Wahl zwischen Luft- und Wasser

Gas stellt die wichtigste Energiequelle in den meisten Campingfahrzeugen dar. Die eingebauten Kochgelegenheiten in Reisemobilen verfügen fast immer über einen Gaskocher, auch der Kühlschrank kann mit Gas betrieben werden. Da liegt es nahe, den Gasvorrat auch zum Beheizen des Fahrzeugs zu nutzen.

Umluftheizung

Dementsprechend sind in vielen Wohnmobilen Gasheizungen verbaut. Fast alle Caravans und Reisemobile der Einstiegs- und Mittelklasse sind dabei serienmäßig mit einer sogenannten Umluftheizung ausgestattet. Diese saugt Raumluft an, erwärmt sie in einem gasbetriebenen Brenner und verteilt die warme Luft anschließend über die eingebauten Abluftkanäle im ganzen Fahrzeug. Eine solche Heiztechnik hat viele Vorteile. Dank der einfachen Bauweise der gesamten Heizanlage ist sie kostengünstig, zudem benötigt die Anlage nicht viel Platz, was insbesondere bei kompakten Wohnmobilen mit geringer Zuladung von Vorteil ist.

Warmwasserheizung

Die Alternative zur Umluftheizung bei den gasbetriebenen Heizungsanlagen ist eine Warmwasserheizung. Diese verfügt über einen geschlossenen Wasserkreislauf, in dem das Wasser zunächst erwärmt wird. Anschließend gibt es die Wärme über einen Wärmetauscher an die Raumluft ab. Der Vorteil einer solch indirekten Wärmeerzeugung liegt im hohen Komfort. Sie ermöglicht sowohl den Einbau einer Fußbodenheizung als auch eine gleichmäßige und zugluftfreie Erwärmung des Campingfahrzeugs. Allerdings ist eine Warmwasserheizung deutlich teuer in der Anschaffung als die beschriebene Luftheizung, daher beschränkt sich ihre Verbreitung vor allem auf den Bereich der Luxusmodelle.

Fahrzeugeigene Standheizung

Viele Automobilhersteller bieten Standheizungen als optionales Zubehör für ihre Fahrzeuge an. Sie erwärmen die Luft, indem sie direkt die fahrzeugeigene Heizungsanlage oder das Kühlwasser nutzen und die vom Wärmetauscher erwärmte Luft in das Fahrzeug leiten. Eine solche Standheizung hat diverse Vorteile, doch da die Luft meist nur über die Lüftungsdüsen im Fahrerhaus austritt, ist sie als Wohnmobilheizung nur bedingt und bei kleineren Fahrzeugen geeignet. Auch wenn es nicht zu kalt ist, kann sie als Fahrzeugheizung dienen.

Einige Wohnmobilhersteller bieten eine solche Standheizung als Zusatzheizung an, um die Fahrerkabine mit ihren großen Fenstern warm zu halten, während eine weitere Heizanlage – z. B. eine Gasheizung – den Wohnbereich erwärmt.

Diesel-Vollheizung

Von vielen Herstellern gibt es auch Diesel-Vollheizungen für Reisemobile. Diese Systeme heizen nicht nur die Luft im Wohnbereich auf, sondern sorgen auch für Warmwasser. Im Vergleich zu Gasheizungen haben solche Vollheizsysteme insbesondere in kleineren Wohnmobilen handfeste Vorteile – aufgrund des begrenzten Platzes und der geringen Zuladung. Eine zweite Gasflasche, die für Heizung und Warmwasser bei Gasheizungen notwendig ist, bringt viel Gewicht mit und benötigt zudem zusätzlichen Platz im Fahrzeug. Ein Dieseltank hingegen ist bereits an Bord des Fahrzeugs und benötigt daher keinen zusätzlichen Stauraum. Zudem erhöht er nicht das Eigengewicht des Fahrzeugs.

Ein weiterer Vorteil: Heizen mit Diesel macht das Wohnmobil unabhängiger von einer vorhandenen Infrastruktur, z. B. auf einem Campingplatz. Das Heizgerät muss nicht an die Gasversorgung angeschlossen werden, somit kann das Gas am Bord für andere Geräte wie Kühlschrank und Herd verwendet werden.

Da das Fassungsvermögen des Fahrzeugtanks deutlich größer ist als das einer Gasflasche, muss sich der Camper auch keine Sorgen darüber machen, dass die Heizung mitten in der Nacht ausfällt.

Heizsysteme für Wohnmobile
Heizsysteme für Wohnmobile

Elektrische Heizung

Elektrische Heizungen gibt es für Wohnmobile und Wohnwagen mittlerweile in verschiedenen Formen. Ein Heizlüfter kann z. B. eine kostengünstige Ergänzung zu einer Gas- oder Dieselheizung sein und den Wohnbereich im Fahrzeug schneller erwärmen. Neben dem Preis sind die kompakten Abmessungen und das geringe Gewicht große Vorteile. Auch bietet er die Möglichkeit, das Vorzelt zu beheizen.

Doch Vorsicht: Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Heizlüfter aus Sicherheitsgründen über einen Kipp- und Überhitzungsschutz verfügt. Zudem sollte mit der Wohnmobilversicherung von verti.de geklärt werden, wie es sich mit dem Versicherungsschutz verhält. Nicht jede Versicherung erlaubt solche Geräte zum Beheizen des Fahrzeugs.

Eine Alternative zu Heizlüftern und anderen elektrischen Heizgeräten in Wohnmobilen sind Infrarotheizungen. Diese senden Wärmewellen aus, welche die Oberflächen, auf die sie treffen (z. B. Möbel oder Wände), erwärmen und somit die Temperatur des gesamten Wohnbereichs schnell erhöhen. Der Vorteil von Infrarotheizungen liegt zudem in ihrer sehr kompakten Bauweise. Allerdings ist die Heizleistung bei den meisten Systemen eher mäßig.

Fazit

Eine leistungsfähige Heizung erhöht den Komfort in einem Wohnmobil beträchtlich, insbesondere dann, wenn das Fahrzeug nicht den ganzen Winter über eingemottet, sondern weiter genutzt werden soll. Egal ob Ihr eine Winter Tour in Deutschland oder auch im europäischen Ausland plant, eine Heizung ist hier sehr ratsam. Inzwischen gibt es eine große Auswahl verschiedener Heizsysteme für jede Größe und jeden Anspruch an ein Wohnmobil. Wer sich nicht sicher ist, welche Heizung zu seinem Fahrzeug am besten passt, sollte sich entsprechend beraten lassen.

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