Glasfaser-Anschluss – diese Glasfaser Varianten gibt es

Glasfaser-Anschluss – diese Glasfaser Varianten gibt es
Glasfaser-Anschluss – diese Glasfaser Varianten gibt es

FTTH, FTTC, FTTB und HFC – all diese Abkürzungen stehen für verschiedene Varianten von Glasfaseranschlüssen. Doch was verbirgt sich hinter diesen Begriffen? Wir klären, was die Abkürzungen bedeuten, wodurch sich die einzelnen Anschlussarten unterscheiden und wo sie zum Einsatz kommen.

Was ist Glasfaser Internet überhaupt?

Bevor genauer auf die verschiedenen Glasfaser-Varianten eingegangen wird, ist es wichtig zu verstehen, mit welcher Technologie Glasfaserinternet überhaupt funktioniert.

Anders als bei DSL werden beim Glasfaserinternet keine Kupferkabel für die Übertragung der Internetsignale genutzt, sondern sogenannte Lichtwellenleiter. Mithilfe dieser speziellen Glasfaserkabel, die Datensignale lichtschnell transportieren, können viel höhere Internetgeschwindigkeiten und Bandbreiten erzielt werden als mit herkömmlichen Kupferkabeln.

Während man mit DSL nur eine Internetgeschwindigkeit von bis zu 250 Mbit/s erreicht, sind bei einem Glasfaseranschluss Internetgeschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s oder höher möglich. Damit gilt Glasfaser momentan als die modernste Internettechnologie auf dem Markt.

Die verschiedenen Varianten der Glasfaseranschlüsse unterscheiden sich nun dadurch, wo auf dem langen Weg vom Internetanbieter bis zum Endkunden Glasfaserleitung und wo noch immer Kupferkabel genutzt werden. Als beste Option gilt dabei FTTH (Fiber to the Home), bei dem Glasfaser bis zur Telefondose für den Router verlegt wird.

FTTC – Fiber to the Curb

FTTC steht für „Fiber to the Curb“ oder „Fiber to the Cabinet“ und bezieht sich auf eine Glasfaser-Anschlussvariante, bei der die Glasfaserkabel bis zu einem Verteilerkasten (Curb oder Cabinet) in der Nähe des Wohngebiets verlegt werden.

Vom Verteilerkasten aus erfolgt die weitere Datenübertragung zu den einzelnen Endkunden dann über herkömmliche Kupferleitungen. Das bedeutet, dass das lichtschnelle Internet der Glasfaserleitungen nur bis zum Curb, also dem Verteilerkasten, gelangt – von dort aus geht es dann mit langsamerer Geschwindigkeit via Kupfer weiter.

FTTC ist daher sozusagen eine Weiterentwicklung von DSL (Digital Subscriber Line) und soll höhere Bandbreiten bieten. Es wird vor allem oft in städtischen Gebieten und Bereichen genutzt, in denen die Verlegung von Glasfaser bis zum Haus (FTTH) möglicherweise nicht wirtschaftlich oder nicht durchführbar ist. Und auch wenn die letzten Meter bis zum Hausanschluss noch immer über Kupferkabel funktioniert, so bietet FTTC dennoch eine verbesserte Breitbandversorgung für Anwohner und Unternehmen.

Somit ist FTTC eine Lösung, die eine etwas höhere Internetgeschwindigkeiten im Vergleich zu DSL bietet, aber ohne die Kosten und Herausforderungen, die die Verlegung von Glasfaser direkt bis zum Haus mit sich bringen würde.

FTTB – Fiber to the Building

Die Abkürzung FTTB steht für „Fiber to the Building“ und bezeichnet eine Variante des Glasfaser-Anschlusses, bei dem die Glasfaserleitung bis ins Gebäude (Building) verlegt wird.

Im Vergleich zu FTTB, bei dem die Glasfaser bereits an einem Verteilerkasten in der Nähe des Hauses endet, werden die Lichtwellenleiter bei FTTB bis ins Gebäude, meist in den Keller, verlegt. Innerhalb des Gebäudes selbst wird dann eine Verteilereinheit eingerichtet, von der aus die Internetsignale zu den einzelnen Wohneinheiten bzw. Endnutzern weitergeleitet werden – meist über Kupferkabel. Somit werden bei FTTB, ähnlich wie beim FTTC, für einen Teil des Weges noch immer Kupferkabel genutzt, die die Internetgeschwindigkeit der Glasfaser ausbremsen.

Dennoch ist FTTB eine beliebte Anschlussvariante, die vor allem oft in Wohngebäuden, Mehrfamilienhäusern, Bürogebäuden und anderen gemeinschaftlichen Wohneinheiten eingesetzt wird. Denn FTTB bietet dank seiner Verteilereinheit eine effiziente Möglichkeit, Hochgeschwindigkeitsinternet in Gebäuden mit mehreren Einheiten strukturiert bereitzustellen.

FTTH – Fiber to the Home

Schließlich gibt es noch FTTH (Fiber to the Home), das wie bereits angesprochen, die wohl beste Variante für den Glasfaser-Anschluss ist. Hier werden Glasfaserleitungen auf dem gesamten Weg verlegt – also vom Internetanbieter bis hin zum Teilnehmeranschluss im Haus. Anders als beim FTTB enden die Lichtwellenleiter nicht bei der Verteilereinheit, sondern werden direkt bis zur Wohneinheit des Endnutzers verlegt, also direkt bis zur Anschlussdose, an der auch der Router eingesteckt wird.

FTTH kommt vor allem in neuen und modernen Wohn- oder Industriegebieten zum Einsatz oder auch in Gebieten, in denen sich ein nachträglicher Glasfaserausbau bautechnisch realisieren lässt und sich finanziell lohnt.

HFC – Hybrid Fiber-Coaxial

Alternativ gibt es noch die Anschlussvariante HFC (Hybrid Fiber-Coaxial), diese ist vor allem für Nutzer von Kabelinternet interessant. Bei dieser Form des Internetanschlusses werden Glasfaserleitungen und Koaxialkabel (TV-Kabel) in Kombination genutzt und die Funktionsweise ähnelt der des FTTC-Anschlusses. Dabei werden die Internetsignale bis zu einem Kabelverzweiger bzw. einem Verteiler-Knoten in der Nähe der Häuser per Glasfaser transportiert. In Verteilerpunkt werden die Lichtsignale dann in elektrische Signale umgewandelt und per Koaxialkabel, also via TV-Kabel, über die letzten Meter in die einzelnen Wohneinheiten transportiert.

Viele Kabelanbieter bieten diese Art des „hybriden“ Glasfaserinternets bereits an und können Ihren Kunden so ein Gesamtpaket aus Telefonie, schnellem Internet und Fernsehen zur Verfügung stellen.

Fazit – Verfügbarkeit der verschiedenen Glasfaser-Anschlüsse

Verglichen mit DSL ermöglichen alle genannten Glasfaser-Varianten eine höhere Internetgeschwindigkeit – sei es FTTC, FTTB, FTTH oder HFC. Welcher Glasfaser-Anschluss schlussendlich aber von Endkunden genutzt werden kann, hängt stark von der Verfügbarkeit und dem Status des Glasfaserausbaus im jeweiligen Gebiet ab. So kann es durchaus sein, dass Hausbesitzer gerne FTTH nutzen möchten, dies aber nicht möglich ist, da im Ort beispielsweise nur Glasfaserinternet via FTTC angeboten wird. Somit ist es je nach Standort unterschiedlich, welche Variante genutzt werden kann.

Genauere Informationen zur Verfügbarkeit von Glasfaser-Anschlüssen und zum Ausbau des Glasfasernetzes sind auch im Breitbandatlas der Bundesnetzagentur zu finden.

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