Die Vernetzung von elektronischen Geräten im Haushalt ist schon seit längerem keine Neuheit mehr – laut Deloitte Studie nutzten letztes Jahr 16% aller Deutschen Smart-Home-Angebote – auch wenn die Systeme immer komplizierter und ausgereifter werden. Aber auch Smart Home Sicherheitssysteme sind verbreitet. Dieselbe Studie zeigt, dass 49% aller Smart Home Interessierten an zusätzliche Sicherheit denken – nur die Kategorie zusätzlicher Komfort schnitt besser ab (56%). Statista hat für 2018 eine Anzahl von 1,96 Millionen Häusern mit Smart Home Gebäudesicherung vermerkt (5,06%) und erwartet eine Erhöhung auf 2,55 Millionen (6,57%) in 2019. Statistas Prognose sieht außerdem einen stetigen Anstieg auf bis zu fünf Millionen in 2023 (13%) vor.
Die Nachfrage steigt also und das Angebot spiegelt das Interesse.
Komponenten
Ein Smart Home Sicherheitssystem umfasst in der Regel kabellose Überwachungskameras, Bewegungsmelder, Türschlösser und Sensoren, die wahrnehmen wenn Fenster oder Türen geöffnet werden. Alarmsysteme mit Sirene sind besonders abschreckend für Diebe. Viele Angebote enthalten ein ganzes Paket dieser Sicherheitsvorrichtungen, aber das meiste kann auch einzeln installiert werden und dies sogar vom Laien. Der Unterschied zu älteren Sicherheitsvorkehrungen (Überwachungskameras gibt es ja schon seit langem) liegt hauptsächlich in der Vernetzung und Steuerung. Alle Komponenten in einem Smart Home System sind über eine Zentrale aufeinander abgestimmt und können auch aus der Ferne ganz einfach durch eine App gesteuert und abgerufen werden.
Trotz solcher High-Tech Gadgets sollte aber auch herkömmlicher Schutz nicht vergessen werden, wie nichts Wertvolles offen herumliegen oder den Rollladen als Sichtschutz unten zu lassen (ob ein altmodischer mit Kordel oder ein Smart Home integrierter der durch einen kleinen elektrischen Motor von alleine heruntersurrt ist dabei gleich).
Anbieter
An Anbietern für Smart Home Sicherheitssysteme mangelt es nicht. Innogy, Bosch, Devolo und eQ-3 sind nur einige Namen und die meisten Smart Home Anbieter, darunter auch Samsung und Telekom, bieten auch Sicherheitsvorrichtungen als Teil ihrer Pakete an. Die Geräte sind dabei fast identisch, aber es lohnt sich trotzdem vor dem Kauf genau zu vergleichen, denn bei den Feinheiten wie der Software-Umsetzung treten auch größere Unterschiede auf. Dies ist besonders merklich wenn es um die Integration von Geräten anderer Hersteller geht.
Risiken
Es ist einfach sich bei dieser Vielfalt an Sicherheitsmaßnahmen zu sicher zu fühlen. Die erste Regel beim Einbruchsschutz ist die Prävention – dafür müssen Kameras und dergleichen offen sichtbar sein, statt clever versteckt. Auch muss daran erinnert bleiben, dass alle diese Systeme nur dazu dienen den Hausbewohner im Falle eines Einbruchs zu warnen. Den Einbruch verhindern können sie nicht.
Zudem passen sich Einbrecher an den Fortschritt der Technik an. Auch Smart Home Systeme können sabotiert werden und alles beruht darauf, dass der Kontakt mit der Zentrale bestehen bleibt. Laut Stiftung Warentest, die vier gängige Smart Home Sicherheitssysteme getestet hat, muss die Zentrale bei drei von den vier Anbietern nur vom Stromnetz getrennt werden und schon ist der Schutz dahin.
Wie bei allen Smart Home Angeboten bestehen außerdem Bedenken beim Thema Datenschutz und Cyberkriminalität. Wer seine Daten unbedingt privat halten und niemals von Datenpannen betroffen sein will, ist bei jeglichen Smart Home Angeboten weniger gut aufgehoben als bei älteren Lösungen, die nicht über das Internet vernetzt sind.