Draht – der vielseitige Helfer für (fast) jeden Zweck

Draht – der vielseitige Helfer
Draht – der vielseitige Helfer

Ob am Auto, am Haus oder beim Ausführen von persönlichen Hobbys – Simpler Draht hat schon so manchem „das Leben gerettet“. Er gehört zu den vielseitigsten Helfern, die es gibt und beeindruckt immer wieder durch seine Flexibilität. Neben dem bekannten Draht von der Rolle werden heutzutage auch viele Drahtbiegeteile industriell gefertigt, die für unterschiedlichste Zwecke zum Einsatz kommen. Alles was du über Draht wissen musst, erfährst du in diesem Ratgeber.

Grundwissen über Draht

Draht wird in der Regel durch Ziehen von Metall durch ein Loch in einer Matrize oder Ziehplatte geformt. Drähte gibt es in verschiedenen Standardgrößen, die in Form einer Messzahl oder einer Querschnittsfläche ausgedrückt werden.

Drähte werden verwendet, um mechanische Lasten zu tragen, oft in Form von Drahtseilen. In der Elektrizitäts- und Telekommunikationstechnik kann sich der Begriff Draht auf ein elektrisches Kabel beziehen, das einen festen Kern aus einem einzigen Draht oder einzelne Litzen in verseilter oder geflochtener Form enthalten kann.

Normalerweise hat Draht eine zylindrische Geometrie, kann aber auch mit quadratischem, sechseckigem, abgeflachtem rechteckigem oder anderem Querschnitt hergestellt werden, entweder zu dekorativen Zwecken oder für technische Einsätze, wie etwa hocheffiziente Schwingspulen in Lautsprechern. Kantengewickelte Spiralfedern werden aus speziellem, abgeflachtem Draht hergestellt.

Wissenswertes zur Geschichte

In der Antike enthielt Schmuck oft große Mengen an Draht in Form von Ketten und applizierten Verzierungen, die präzise gefertigt waren und mit effizienten, wenn auch technisch nicht sehr fortschrittlichen Mitteln hergestellt wurden. Teilweise wurden aus Blech geschnittene Streifen zu Draht verarbeitet, indem sie durch Perforationen in Steinperlen gezogen wurden. Dadurch falten sich die Streifen um sich selbst und bilden dünne Röhren. Diese Technik des sogenannten Bandziehens wurde in Ägypten bereits in der 2. Dynastie (ca. 2890 – ca. 2686 v. Chr.) angewendet. Ab der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. zeichnen sich die meisten Golddrähte in Schmuckstücken durch Nahtlinien aus, die spiralförmig entlang des Drahtes verliefen. Solche verdrillten Streifen konnten durch Walzen zwischen ebenen Flächen oder durch das Streifendrahtziehverfahren in massive Runddrähte umgewandelt werden. In der Alten Welt wurde die Methode der Herstellung von Banddraht irgendwann zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert n. Chr. durch das Ziehen abgelöst.

Vier- und sechseckige Drähte wurden möglicherweise mit Hilfe einer Schmiedetechnik hergestellt. Bei dieser Methode wurde ein Metallstab zwischen gerillten Metallblöcken oder zwischen einem gerillten Stempel und einem gerillten Metallamboss eingeschlagen. Das Schmieden ist ein sehr altes Verfahren, das möglicherweise schon zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. in Ägypten und in der Bronze- und Eisenzeit in Europa für Torques und Fibeln angewandt wurde. Gedrehte Drähte mit quadratischem Querschnitt sind eine sehr verbreitete filigrane Verzierung im frühen etruskischen Schmuck.

Draht wurde in England seit dem Mittelalter gezogen und zur Herstellung von Wollkarten und Stecknadeln verwendet – Waren, deren Einfuhr 1463 von Edward IV. verboten wurde. Die erste Drahtmühle in Großbritannien wurde um 1568 in Tintern von den Gründern der Company of Mineral and Battery Works errichtet, die darauf ein Monopol hatten.

Produktion von Draht

Draht wird häufig durch wiederholtes Ziehen durch immer kleinere Ziehsteine oder traditionell durch Löcher in Ziehplatten auf den gewünschten Durchmesser und die gewünschten Eigenschaften reduziert. Nach einer Reihe von Durchgängen kann der Draht geglüht werden, um ein weiteres Ziehen zu erleichtern, oder – wenn es sich um ein Fertigerzeugnis handelt – um die Dehnbarkeit und Leitfähigkeit zu maximieren.

Drahtbiegeteile – Drähte für jeden Einsatzzweck

Drahtbiegeteile gibt es in allen möglichen Formen und Größen, die jeweils unterschiedliche Funktionen erfüllen. Drahtbiegeteile sind Drähte, die in bestimmte Formen gebogen wurden, oft um einen bestimmten Zweck zu erfüllen. Eine allgemein bekannte Drahtbiegeform ist zum Beispiel die Feder. Andere häufig anzutreffende Drahtformen sind Haken und bestimmte Klammern.

Der für Drahtbiegeteile verwendete Draht kann aus jedem geeigneten Metall bestehen, die Art des verwendeten Metalls variiert je nach den spezifischen Anforderungen. Ein Drahtbiegeteil kann aus rostfreiem Stahl, Kupfer oder Aluminium hergestellt werden, wobei der Draht je nach Dicke eine runde oder flache Form haben kann. Häufige Verwendungszwecke für Drahtbiegeteile sind:

Elektrische Anwendungen

Drahtbiegeteile sind für die gesamte Palette von elektrischen Anwendungen sehr verbreitet. Elektriker verwenden sie z. B. für verzinntes Kupfer, das zu Klammern gebogen werden muss, um elektrische Drähte und Geräte in verschiedenen elektrischen Anwendungen an ihrem Platz zu halten. Vom Spielzeug bis hin zum Raumschiff kommen elektrische Drähte heute überall zum Einsatz.

Haken

Haken sind eine Drahtform, die den meisten Menschen vertraut ist. Sie werden häufig als Verbindungspunkte zwischen zwei Teilen oder Komponenten verwendet, die Form eines Hakens ähnelt oft einem Fragezeichen. Das offene Ende des Hakens ermöglicht es, ihn mit einem anderen Gegenstand zu verbinden oder einzuhängen, indem der zweite Gegenstand um diesen Punkt geschlungen wird. Die Gegenstände bleiben dann durch Spannung oder Schwerkraft miteinander verbunden.

Federn

Federn gehören zu den am häufigsten anzutreffenden Drahtbiegeteilen. Sie werden für unzählige verschiedene Zwecke eingesetzt, von der Achsfeder für Fahrzeuge bis hin zum Federkern in Sesseln, Sofas und Matratzen.

Drahtbiegeteile können in einer Vielzahl von weiteren Anwendungen eingesetzt werden, darunter:

  • Befestigungsclips
  • Elektrische Schaltgeräte
  • Beleuchtungskörper
  • Telekommunikationsgeräte
  • Textilmaschinen
  • Sicherheitsausrüstungen
  • uvm.
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