Grundsätzlich benötigt man zum schnellen Trocknen von Wäsche überhaupt keine externe Energiequelle. Es reicht völlig aus, die Wäsche im Sommer zum Trocknen nach draußen in die Sonne zu hängen. Doch was macht man im Winter? Und was tun Menschen, die keinen eigenen Garten oder zumindest einen Balkon haben?
In diesem Fall ist ein eigener Wäschetrockner Gold wert. Die ersten Trockner wurden bereits in den Wirtschaftswunderjahren entwickelt, bis sie sich flächendeckend in den deutschen Haushalten durchsetzen konnten, dauerte es allerdings noch etliche Jahre. Bezüglich ihres Energieverbrauchs konnten die ersten Trocknergenerationen allerdings noch nicht überzeugen, die moderne Technologie musste durch teure Unterhaltskosten bezahlt werden.
Der Werdegang des Wäschetrockners
Da waren zunächst die Ablufttrockner. Hierbei handelt es sich um technisch relativ simpel aufgebaute Geräte, welche die Zuluft ansaugen, erhitzen und anschließend durch die Wäsche leiten. Die mit Feuchtigkeit geladene Luft wird anschließend einfach auf der anderen Geräteseite wieder ins Freie entlassen. Damit das Ganze geregelt abläuft, verfügt der Ablufttrockner über einen Schlauch, mit dem sich die Abluft gezielt ins Freie leiten lässt.
Den nächsten Schritt in der Evolution des Wäschetrockners machten die Kondenstrockner. Das größte Plus: Bei einem Kondenstrockner entfällt die Notwendigkeit, die Abluft nach außen zu leiten. Das bedeutet: Die Luft befindet sich hier in einem geschlossenen Kreislauf, sie wird durch ein Heizelement erwärmt, durch die Wäsche geleitet und nimmt dort deren Feuchtigkeit auf. Anschließend durchläuft sie einen Kondensator, der sie wieder abkühlt, ihr die Feuchtigkeit entzieht und diese in einem Behälter sammelt. Der Sammelbehälter kann dann ganz einfach vom Bediener entleert werden. Allerdings verbraucht das stufenweise Erhitzen und wieder Abkühlen bzw. Kondensieren der Luft relativ viel Energie. Um wirklich energiesparend zu trocknen, bedurfte es also noch weiteren Schritten in der technischen Entwicklung des Wäschetrockners.
Der Wärmepumpentrockner
Seit einigen Jahren übernehmen nun die Wärmepumpentrockner den Part des modernen High-Tech-Wäschetrockners. Grundsätzlich liegt auch ihnen das Prinzip des Kondenstrockners zugrunde, allerdings wurde dies hier weiterentwickelt und verfeinert. In einem solchen Modell kommt nur noch ein grundlegendes Bauteil zum Einsatz – die namengebende Wärmepumpe. Sie ersetzt die Einzelteile Heizstab und Kondensator. Dazu muss man wissen: Der größte Teil des Energiebedarfs entfällt bei einem Kondenstrockner auf das Aufheizen der Luft. Ohne diesen Prozess wäre die Luft nicht dazu in der Lage, die Feuchtigkeit der Wäsche im gewünschten Maß aufzunehmen.
Allerdings benötigt ein herkömmliches Heizelement dazu viel Energie. Wesentlich effektiver arbeitet die Wärmepumpe. Mit ihr sind keine zwei getrennten Kreisläufe für das Erhitzen und Abkühlen bzw. Kondensieren der Luft mehr nötig. Dazu einige Basisinfos: Die Wärmepumpe verfügt über zwei Seiten, eine heiße und eine kalte. Die Luft umströmt nun also zum Erwärmen die heiße Seite der Wärmepumpe, die kalte Seite ist dann zum Abkühlen der durch die Wäsche geströmten Luft zuständig. Das Kondensat verbleibt dabei im geschlossenen System, es muss also nicht entleert werden.
Wie viel Energieersparnis ist drin?
Doch kommen wir nun zum wichtigsten Thema, dem Energieverbrauch. Grundsätzlich lässt sich Folgendes sagen: Ein Wärmepumpentrockner verbraucht im Durchschnitt – je nach Modell und Kaufpreis – rund 50 % weniger Energie als ein herkömmlicher Kondenstrockner. Den größten Anteil an dieser Ersparnis hat das namengebende Bauteil, die Wärmepumpe. Sie ist zwar in der Produktion etwas teurer als die verschiedenen Bauteile eines klassischen Kondenstrockners, die Energieersparnis im Betrieb gleicht diese Mehrausgaben jedoch schnell wieder aus.
Werfen wir einen Blick auf die Energieeffizienzklassen: Ablufttrockner und ältere bzw. sehr günstige Kondenstrockner erreichen in der Regel lediglich die Klassen B oder C, während Wärmepumpentrockner stets in die Klasse A einzuordnen sind. Viele Geräte erreichen sogar ein A+ oder gar A++. Zum Vergleich: Eine Einstufung in die Klasse A++ bringt eine Energieersparnis von 50-60 % gegenüber einem herkömmlichen Kondenstrockner mit sich.
Es darf allerdings nicht verschwiegen werden, dass der Einsatz der modernen Wärmepumpentechnologie seinen Preis hat. Während Ablufttrockner und konventionelle Kondenstrockner im Handel mittlerweile schon für unter 200.- Euro erhältlich sind, beginnen die Preise für Wärmepumpentrockner derzeit immer noch bei mindestens 450.- Euro. Rechnet man jedoch eine mögliche Energieersparnis von bis zu 500.- Euro (ermittelt in einem Test durch Stiftung Warentest – Nutzungsdauer: 10 Jahre) dagegen, so amortisieren sich die Mehrausgaben u. U. schon nach fünf Jahren.
Die Zukunft des Wäschetrocknens
Zum Schluss noch ein kleiner Ausblick auf die Zukunft: Für viele Experten bietet die Technik des Wärmepumpentrockners kein großes Entwicklungspotential mehr. Soll heißen: Wenn nicht in den nächsten Jahren ein komplett neues Kapitel in der Entwicklung des Wäschetrockners aufgeschlagen wird, dürfte der Wärmepumpentrockner auch weiterhin die Spitze der Entwicklung in diesem Bereich bleiben. Kleine Neuerungen gibt es allerdings immer wieder. So besteht zum Beispiel seit einiger Zeit die Möglichkeit, einen Wärmepumpentrockner an das Heizsystem des Hauses anzuschließen und somit auf das separate Aufheizen der Luft im Gerät zu verzichten. Mehrere Unternehmen arbeiten derzeit an entsprechenden Nachrüstlösungen, mit denen jedes Modell eines Wärmepumpentrockners an eine beliebige Zentralheizung anschließbar sein soll. Eine energiesparendere Möglichkeit, seine Wäsche zu trocknen, wird es wohl in absehbarer Zeit kaum geben.