Die Modelle heißen „Stadtfuchs“ oder „Platzhirsch“, und der Hersteller hat bereits mit einigen der großen Namen in der alternativen Fahrradszene zusammengearbeitet. Die Rede ist vom Magdeburger Fahrradhersteller Urwahn – nur drei Jahre nach der Gründung bereits eine feste Größe im gehobenen Zweiradgeschäft.
Zur Geschichte des Unternehmens
Die Idee zu Urwahn Bikes kam dem Gründer Sebastian Meinecke 2012 während seines Sportingenieurwesen-Masterstudiums. Damals baute er unter dem Namen „SME Bicycles“ Fixie-Räder nach individuellen Kundenwünschen. Es kamen die exotischsten Anfragen und der Jungunternehmer merkte, wie viel Potenzial in diesem Bereich steckt.
Also setzte er sich hin und überdachte das Thema Fahrräder. Im Zuge seiner Recherchen stieß er schließlich auf den Softride-Rahmen. Ursprünglich für Triathlonräder in den achtziger Jahren entwickelt, bieten diese Rahmen perfekten Fahrkomfort, ohne dass zusätzliche Federelemente benötigt werden. Leider hat sich die eher unkonventionelle Technik damals nicht durchsetzen können. Also griff er die Idee auf, experimentierte mit verschiedenen Rahmenformen und Materialien und machte diese Versuche schließlich zum Thema seiner Diplomarbeit
Nachdem die ersten Schutzrechte angemeldet waren, kam ein Team von Entwicklern zusammen und Meinecke startete als EU-gefördertes Forschungs- und Entwicklungsprojekt das Unternehmen Urwahn, welches schließlich offiziell Ende 2017 gegründet wurde.
Wie kam es zu dem Namen?
Urwahn – der Unternehmensname setzt sich zusammen aus „Urban“, weil der Hersteller seine Fahrräder in diesem Umfeld sieht, und „Wahn“, weil das Team nach eigenen Aussagen dem Wahnsinn verfallen ist – als Pioniere und Querdenker, die immer wieder neue Wege abseits der ausgetretenen Pfade gehen.
Die Produkte von Urwahn
Die Rahmenform der Urwahn Bikes ist betont funktional. Der spezielle Hinterbau absorbiert Stöße, was nicht nur für ein superbequemes Fahren sorgt, sondern den Fahrrädern auch einen markanten Look verleiht. Das Design ist gegenüber Konkurrenzprodukten noch ein paar Schritte konsequenter ausgefallen, zum Beispiel durch die Integration der Beleuchtungskomponenten direkt in den Rahmen. Zudem sind alle Räder mit GPS-Tracking ausgestattet, um Diebstahl zu verhindern.
Jedes Fahrrad von Urwahn wird auf Bestellung gefertigt und ist zu fast hundert Prozent individuell. Die feste Basis ist natürlich der Rahmen, aber alle anderen Elemente können von den Kunden individuell zusammengestellt werden, von der Farbe bis zu sämtlichen weiteren Komponenten.
Der Schritt zur E-Mob1ilität war nicht weit. Trotzdem war es für den Hersteller wichtig, die richtigen Komponenten zu verwenden und diese perfekt aufeinander abzustimmen, um eine optimale Funktion zu gewährleisten. Urwahn stellt nahezu alle Grundkomponenten selbst her, beginnend mit dem Rohmaterial über den 3D-Rahmendruck bis hin zur Beschichtung einzelner Komponenten, und das ausschließlich in Deutschland. Viele der Anbauteile kommen auch aus Deutschland, ansonsten auf jeden Fall aus Europa. Die Endmontage erfolgt im eigenen Werk in Magdeburg. Das alles führt zu kurzen Transportwegen, was natürlich auch der Umwelt zugute kommt.
Für wen sind die Räder von Urwahn gemacht?
Urwahn konzipiert seine hochwertigen Räder für Menschen, die gerne Neues ausprobieren, die modern denken, ein gewisses Understatement schätzen und gleichzeitig gerne Pioniere sind. Aber auch pragmatische Menschen, denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt und die ein Fahrrad wollen, auf das sie sich verlassen können, sind mit einem Produkt von Urwahn sehr gut bedient. Dass die Räder nicht zu den günstigsten gehören, dürfte angesichts dieser Vielfalt an Innovationen verständlich sein.